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Montag, 29. November 2010

Die Chickenfarm

Seit letzter Woche Samstag ist unsere Chickenfarm endlich komplett fertig.
Der Bau des Projektes hat sehr viele anstrengende Stunden beansprucht.
Wir mussten Bäume fällen, viele Löcher ausheben, das Haus komplett ausbessern, einen Zaun installieren, Türen basteln, Zement mit den Händen anrühren und Strom verlegen.
Bei dieser Arbeit wurden wir von einem Zimmermann, einem Elektriker und Freunden unterstützt.
Am Samstag besorgte uns Georg, ein Farmer, für den wir arbeiten und der selbst eine Chickenfarm besitzt, 8 Hennen. Jetzt fehlt nur noch ein Hahn und die Impfungen für die Hühner.
Auf Grund der Größe des Stalls wollen wir dort noch viele Küken einziehen lassen.
Thomas und Ich haben unserem Father die Farm übergeben, der sich sehr darüber gefreut hat. Lawrence wird die Hühner und Eier an hilfsbedürftige Personen verteilen oder weiterverkaufen.
Produkte von der Kirche werden in Kenia sehr gerne von den Christen konsumiert, weil diese immer zu einem fairen Preis verkauft werden.
Weitere Fotos von der fertiggestellten Farm folgen.

Montag, 8. November 2010

Ein typischer Montag:

Diesen Eintrag widme ich einem typischen Montag in unserem Leben in Sega. So kann man sich in Deutschland ein kleines Bild von unserer Arbeit machen.

Ein normaler Montag beginnt für mich zwischen 7 und halb 8 Uhr.
Nach dem Aufstehen gehe ich eine gute halbe Stunde laufen. Mittags wäre es dazu zu warm und zu staubig.
Ab 9 Uhr sind Thomas und ich bis zum Lunch im Krankenhaus. Dort sind wir für die Babys und die schwangeren Mütter zuständig. Wir wiegen Babys und Mütter, füllen die Impfpässe aus und bedienen die Kasse. Gegen halb 10 treffen die meisten Mütter im Krankenhaus ein. Viele von ihnen kommen aus den abgelegenen Dörfern und haben einen langen Fußmarsch hinter sich. Die Kinder werden alle mit einem breiten bunten Tuch auf den Rücken gebunden. Manche Mütter haben sogar einen Regenschirm, um ihr Kind vor der starken Mittagssonne zu schützen. Die Babys, die wir betreuen, sind bis zu einem Jahr alt. Thomas und mir ist aufgefallen, dass unsere afrikanischen Babys hier in Sega eigentlich normal schwer sind. So haben wir meistens Babys, die nach 4 Wochen schon 4 oder 5 kg wiegen. Wir hatten uns die Babys wesentlich leichter und auch zierlicher vorgestellt. Die Babys sind relativ gut und immer sehr warm angezogen. Die meisten Mütter haben jedoch kein Geld für Windeln und basteln sich provisorisch welche aus Handtüchern und Supermarkttüten. Wenn eine schwangere Mutter zu uns kommt, müssen wir in dem Impfheft des Kindes das Gewicht, die Adresse und weitere Angaben verzeichnen. Unter anderem fragen wir die Mutter, wie viele Kinder sie auf die Welt gebracht hat und wie viele jetzt noch leben, eine häufig ernüchternde Frage. Gerade sehr viele junge Mütter mit einer schlechten Ausbildung haben schon im Alter von 20 Jahren 3 Kinder, von denen jedoch nur noch 1 oder 2 leben.
Bei unser Arbeit werden wir von Sister Rose und Fred, einem Krankenpfleger, unterstützt.
Sie übersetzten für uns manchmal, holen das Wechselgeld ab und reden mit den Müttern, die das Geld für die Impfung nicht bezahlen können.
Bei Neugeborenen kostet eine Impfung 50ct, im weiteren dann 20ct. Im Krankenhaus ist immer sehr viel los, sodass wir keine richtige Pause haben.
Gegen 13 Uhr gehen wir wieder zurück zum Parish und essen meistens alleine oder mit Fred oder Lawrence Lunch. Montags gibt es immer Rice with Beans and Fruits.

Um 14 Uhr gibt Thomas Computerunterricht in der Polytechniques School.
Gegen 15 Uhr kommt Bill, ein kenianischer Freund, für eine Stunde zum Gewichtheben und Smalltalk zu mir,Am frühen Nachmittag machen Thomas und ich uns auf zum Fußballfeld. Unser Mädchenteam erwartet uns schon.
Das Fußballtraining muss man sich etwa so vorstellen. Nach einer Viertelstunde haben alle Mädchen ihre Socken und Schuhe an, wenn sie denn welche dabei haben, und sind bereit zum Trainieren. Das Training wird von ca. 50 kleinen Kindern begutachtet, die teilweise mitlaufen, mit unseren Bällen spielen und alle Bälle, die neben das Tor fliegen, sofort holen. Die Kinder haben dabei einen unglaublichen Spaß und streiten sich oft darum, wer den Ball zurückspielen darf. Am Anfang wurden wir pausenlos von einem "How are you, How are you Mzungu" während des Trainings begleitet, doch dies hat sich zum Glück gelegt.
Unser Trainingsplatz befindet sich auf dem Gelände der Primary School. Es ist einfach ein Acker mit 2 Toren, die kein Netz haben. Wir trainieren biskurz vor 18 Uhr, dann ist das Training vorbei. Die Mädchen sind geschafft aber froh und glücklich.
Thomas und ich gehen anschließend mit Viper noch eine kleine Runde in der kurzen Dämmerung spazieren. Wir lassen Viper immer auf einem Feld neben dem Parish frei laufenDort hat Viper auch schon mehrfach ihre Qualitäten als Schäferhund unter Beweis gestellt und die lokalen Schafe zusammengetrieben oder eine giftige Schlange gejagt. Die Kenianer haben immer noch einen erstaunlichen Respekt vor Viper und wechseln oft die Straßenseite, wenn wir mit ihr spazieren gehen.
20 Uhr ist Suppertime. Juma, unser Koch, richtet sich bei dem Essen oft nach einem Essensplan, den Thomas und ich ihm geschrieben haben. Manchmal kocht er noch ein paar extra Speisen. wie Ugali oder Sukuma für Fred und Lawrence.
Heute gab es Fried Chicken with self-made Chips, Sukuma, Tomato-Onion Salad and Fruits.
Wir sitzen nach dem Essen immer noch mit Lawrence und Fred zusammen und reden über Gott und die Welt und natürlich über anfallenden Arbeiten der nächsten Tage..
Fred und Lawrence sind wie ein altes, lustiges „Ehepaar“, und wir haben immer sehr viel Spaß mit beiden.

Ein Beitrag über den Besuch von Bischof Okoth wird bald folgen.