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Mittwoch, 8. Dezember 2010

Ich wünsche allen Verwandten, Freunden und Bekannten,die meine Projekte und mich in Kenia unterstützen, eine schöne Adventszeit, gesegnete Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2011.
Moritz Sprenker

Montag, 29. November 2010

Die Chickenfarm

Seit letzter Woche Samstag ist unsere Chickenfarm endlich komplett fertig.
Der Bau des Projektes hat sehr viele anstrengende Stunden beansprucht.
Wir mussten Bäume fällen, viele Löcher ausheben, das Haus komplett ausbessern, einen Zaun installieren, Türen basteln, Zement mit den Händen anrühren und Strom verlegen.
Bei dieser Arbeit wurden wir von einem Zimmermann, einem Elektriker und Freunden unterstützt.
Am Samstag besorgte uns Georg, ein Farmer, für den wir arbeiten und der selbst eine Chickenfarm besitzt, 8 Hennen. Jetzt fehlt nur noch ein Hahn und die Impfungen für die Hühner.
Auf Grund der Größe des Stalls wollen wir dort noch viele Küken einziehen lassen.
Thomas und Ich haben unserem Father die Farm übergeben, der sich sehr darüber gefreut hat. Lawrence wird die Hühner und Eier an hilfsbedürftige Personen verteilen oder weiterverkaufen.
Produkte von der Kirche werden in Kenia sehr gerne von den Christen konsumiert, weil diese immer zu einem fairen Preis verkauft werden.
Weitere Fotos von der fertiggestellten Farm folgen.

Montag, 8. November 2010

Ein typischer Montag:

Diesen Eintrag widme ich einem typischen Montag in unserem Leben in Sega. So kann man sich in Deutschland ein kleines Bild von unserer Arbeit machen.

Ein normaler Montag beginnt für mich zwischen 7 und halb 8 Uhr.
Nach dem Aufstehen gehe ich eine gute halbe Stunde laufen. Mittags wäre es dazu zu warm und zu staubig.
Ab 9 Uhr sind Thomas und ich bis zum Lunch im Krankenhaus. Dort sind wir für die Babys und die schwangeren Mütter zuständig. Wir wiegen Babys und Mütter, füllen die Impfpässe aus und bedienen die Kasse. Gegen halb 10 treffen die meisten Mütter im Krankenhaus ein. Viele von ihnen kommen aus den abgelegenen Dörfern und haben einen langen Fußmarsch hinter sich. Die Kinder werden alle mit einem breiten bunten Tuch auf den Rücken gebunden. Manche Mütter haben sogar einen Regenschirm, um ihr Kind vor der starken Mittagssonne zu schützen. Die Babys, die wir betreuen, sind bis zu einem Jahr alt. Thomas und mir ist aufgefallen, dass unsere afrikanischen Babys hier in Sega eigentlich normal schwer sind. So haben wir meistens Babys, die nach 4 Wochen schon 4 oder 5 kg wiegen. Wir hatten uns die Babys wesentlich leichter und auch zierlicher vorgestellt. Die Babys sind relativ gut und immer sehr warm angezogen. Die meisten Mütter haben jedoch kein Geld für Windeln und basteln sich provisorisch welche aus Handtüchern und Supermarkttüten. Wenn eine schwangere Mutter zu uns kommt, müssen wir in dem Impfheft des Kindes das Gewicht, die Adresse und weitere Angaben verzeichnen. Unter anderem fragen wir die Mutter, wie viele Kinder sie auf die Welt gebracht hat und wie viele jetzt noch leben, eine häufig ernüchternde Frage. Gerade sehr viele junge Mütter mit einer schlechten Ausbildung haben schon im Alter von 20 Jahren 3 Kinder, von denen jedoch nur noch 1 oder 2 leben.
Bei unser Arbeit werden wir von Sister Rose und Fred, einem Krankenpfleger, unterstützt.
Sie übersetzten für uns manchmal, holen das Wechselgeld ab und reden mit den Müttern, die das Geld für die Impfung nicht bezahlen können.
Bei Neugeborenen kostet eine Impfung 50ct, im weiteren dann 20ct. Im Krankenhaus ist immer sehr viel los, sodass wir keine richtige Pause haben.
Gegen 13 Uhr gehen wir wieder zurück zum Parish und essen meistens alleine oder mit Fred oder Lawrence Lunch. Montags gibt es immer Rice with Beans and Fruits.

Um 14 Uhr gibt Thomas Computerunterricht in der Polytechniques School.
Gegen 15 Uhr kommt Bill, ein kenianischer Freund, für eine Stunde zum Gewichtheben und Smalltalk zu mir,Am frühen Nachmittag machen Thomas und ich uns auf zum Fußballfeld. Unser Mädchenteam erwartet uns schon.
Das Fußballtraining muss man sich etwa so vorstellen. Nach einer Viertelstunde haben alle Mädchen ihre Socken und Schuhe an, wenn sie denn welche dabei haben, und sind bereit zum Trainieren. Das Training wird von ca. 50 kleinen Kindern begutachtet, die teilweise mitlaufen, mit unseren Bällen spielen und alle Bälle, die neben das Tor fliegen, sofort holen. Die Kinder haben dabei einen unglaublichen Spaß und streiten sich oft darum, wer den Ball zurückspielen darf. Am Anfang wurden wir pausenlos von einem "How are you, How are you Mzungu" während des Trainings begleitet, doch dies hat sich zum Glück gelegt.
Unser Trainingsplatz befindet sich auf dem Gelände der Primary School. Es ist einfach ein Acker mit 2 Toren, die kein Netz haben. Wir trainieren biskurz vor 18 Uhr, dann ist das Training vorbei. Die Mädchen sind geschafft aber froh und glücklich.
Thomas und ich gehen anschließend mit Viper noch eine kleine Runde in der kurzen Dämmerung spazieren. Wir lassen Viper immer auf einem Feld neben dem Parish frei laufenDort hat Viper auch schon mehrfach ihre Qualitäten als Schäferhund unter Beweis gestellt und die lokalen Schafe zusammengetrieben oder eine giftige Schlange gejagt. Die Kenianer haben immer noch einen erstaunlichen Respekt vor Viper und wechseln oft die Straßenseite, wenn wir mit ihr spazieren gehen.
20 Uhr ist Suppertime. Juma, unser Koch, richtet sich bei dem Essen oft nach einem Essensplan, den Thomas und ich ihm geschrieben haben. Manchmal kocht er noch ein paar extra Speisen. wie Ugali oder Sukuma für Fred und Lawrence.
Heute gab es Fried Chicken with self-made Chips, Sukuma, Tomato-Onion Salad and Fruits.
Wir sitzen nach dem Essen immer noch mit Lawrence und Fred zusammen und reden über Gott und die Welt und natürlich über anfallenden Arbeiten der nächsten Tage..
Fred und Lawrence sind wie ein altes, lustiges „Ehepaar“, und wir haben immer sehr viel Spaß mit beiden.

Ein Beitrag über den Besuch von Bischof Okoth wird bald folgen.

Sonntag, 17. Oktober 2010

NINA´S DEAFSCHOOL OPENING SYAYA

Am Freitag sind Thomas und Ich mit den Deafs zu der Eröffnung der Ninas Deafschool in Syaya gefahren. Rosemary hatte einen "Van" der Sega Sec Girls School organisiert der uns insgesamt 20 Personen nach Syaya bringen sollte.
Nach einer guten Stunde Fahrt kamen wir in Syaya an und wurden sehr freundlich empfangen.
Die neue Deafschool hat ein eigenes Schulgelände, große und helle Klassenräume und einen großen Schlafsaal, in dem die über 20 taubstummen Mädchen und Jungen wohnen.
Mit einer einstündigen Verspätung startete endlich das offizielle Programm.
Verschiedene Schulen hatten traditionelle Tänze oder kleine Theaterstücke vorbereitet und präsentierten diese.
Unsere Deafs führten ein Lied auf (siehe Video und Fotos unten).
Nach zahllosen Reden und Danksagungen von Offiziellen und Sponsoren ( der Minister for "Special Education" war zu diesem Anlass aus Nairobi angereist) und einem üppigen Essen fuhren wir Nachmittags wieder nach Sega.
Auf dem Rückweg fing es an zu regnen und die Straßenverhältnisse wurden schlechter. Dies führte soweit, dass wir an einem Hügel im Schlamm stecken blieben. Nach einer knappen halben Stunde schieben und total verdreckten Klamotten konnte unsere Reise jedoch problemlos fortgeführt werden.
Dieser Ausflug war für unsere Deafs sehr schön, weil sie den ganzen Tag mit anderen Deafs verbringen konnten.
Außerdem sind für diese Kinder solche Ausflüge aus finanziellen Gründen sehr selten.
Wir unterstützten diesen Ausflug mit insgesamt 8 Euro. Davon wurde das Spritgeld bezahlt und ein Lunch für die Kinder organisiert.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Stifte für die Deafs

Heute haben Thomas und ich 16 Bleistifte (3.10€) in der Taubstummenschule verteilt.
Die Kinder, die Deafs, wie sie hier genannt werden, haben sich total gefreut.Wir haben Fotos von den Kindern mit den Stiften gemacht (siehe unten).
Es war unglaublich, wie sich die Deafs über einen, für uns so simplen, Bleistift gefreut haben.
Besonders die Jüngeren haben gar nicht mehr aufgehört zu strahlen, und wir wurden von ihnen Hand in Hand bis zum Schultor gebracht.

Am Sonntag hielt unsere Lehrerin Rosemary in der Kirche eine kleine Rede, in der sie die Christen aufrief, Taubstumme zu unterstützen.
Gestern kam ein Nachbar, der die Rede gehört hatte, mit einem ca. 17 Jahre alten Mädchen an. Ihre Mutter ist schon lange tot, der Vater paralysiert und das Mädchen taubstumm. Sie besuchte nur bis zur 2. Klasse eine Schule und verbrachte den Rest der Zeit zu Hause. Was sie jedoch da gemacht hat weiß keiner. Das Mädchen kann sich nicht verständigen und grinst immer nur, wenn man ihr etwas zeigt.
Rosemary hat eine Familie organisiert, die sich um das Mädchen kümmert und bei der sie wohnen kann.
Es gibt in Sega einige Familien, die Schulkinder aufnehmen, weil diese einfach zu weit weg wohnen. Ein Schulweg von insgesamt 3 Stunden ist hier zumutbar und teilweise auch normal.
Thomas und ich wurden gefragt, ob wir die Kosten für die Schuluniform übernehmen können. Da es nur 5.50€ sind, haben wir natürlich zugesagt.
Ohne Schuluniform fällt man hier als Jugendlicher auf und wird als dumm abgestempelt.
Mit der Uniform gehört das Mädchen optisch zur Klasse und ist kein Außenseiter mehr.
Die Bücher und Hefte bezahlt Rosemary.

An dieser Stelle möchte Ich noch einmal ganz herzlich allen Leuten danken, die mich und Sega finanziell unterstützen.

Mittwoch, 22. September 2010

Mzungu in Nyanza

Thomas und ich leben in Westkenia in der Nähe des Viktoriasees. Neben der Massaimara und dem Hells Gate gibt es nicht viele touristische Attraktionen in Westkenia. Der Viktoriasee ist nicht zum Baden geeignet und Kisumu ist nicht unbedingt sehenswert, deshalb leben und sind hier nicht viele weiße Menschen. Wenn man mehr Weiße sehen will, muss man nach Kisumu in das deutsche Restaurant Green Garden (Rekord bis jetzt 13 Weiße an einem Tag) gehen.

Neben der Kolpingfamilie sind wir die einzigen Weißen in Sega. Für Viele sind wir vielleicht sogar die ersten Weißen, die man anfassen kann. Besonders kleine Kinder sind sehr fasziniert von uns. Wir haben uns schon daran gewöhnt, von einer kleinen Kinderschar begleitet zu werden..
Für die kleinen Kinder gibt es keine Unterschiede zwischen Weißen. Wir wurden auch schon Tobi und Christian ( unsere komplett anders aussehenden Vorgänger) genannt, oder man wird gefragt, ob man zum Beispiel aus Japan kommt.
Es kann auch schon mal vorkommen, dass man Frauen von irgendwelchen Männern angeboten bekommt. ( I`ve got a nice black student for you), oder dass wir mehr oder weniger auffällig fotografiert werden. Ich falle besonders durch meine blonden Haare sehr auf.
An einem Freitag warteten wir in der Mega City Mall auf Father Ben und ein Lehrer kam auf Thomas, Eileen, Tina und mich zu und fragte, ob es ok wäre, wenn er EIN Foto von uns mit den Schülern ( ca. 40) machen könnte. Thomas und ich willigten ein und sagten, EIN Foto wäre ok. Das erste Mädchen setzte sich zwischen uns, nahm unsere Hand und grinste. Danach kam das nächste und das nächste und das nächste......, nach ca. 30 Schülerinnen kam ein Securityman und scheuchte den Lehrer mit den Schülerinnen fort.

Ein anderes Phänomen ist, dass die Afrikaner denken, wir würden alles können, nur weil wir weiß sind. Natürlich haben Thomas und ich schon alle möglichen Studiengänge hinter uns und können daher alle Aufgaben meistern:P So sind wir zum Beispiel mit 11 weiteren Kenianern für 75000 Bauern zuständig, denen wir effizienteres Anbauen (z.B. durch Gentechnik) erklären sollen. Das wir davon gar keine Ahnung haben ist hier unwichtig, denn wir sind ja weiß.
Als Weißer hat man natürlich auch unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten. Man wird sehr selten direkt nach Geld gefragt, aber sehr oft indirekt. Zum Beispiel zeigte uns die Leiterin des Krankenhauses zuerst alle Gebäude und Instrumente, die mit Spenden angeschafft wurden hre Führung beendete sie dann mit dem Satz: “We all hope that we'll got even SOME MORE in the future”. Lawrence , nicht unser Father, der Leiter des Aggriculutreprojects zeigte uns den kleinen Laden, in dem die Bauern Samen und Dünger kaufen können. Die Regale waren sehr leer,” because right now we have a very low capital but in the future”, deutlicher Blick zu uns,” we will have way more. what do you think“?. Diese Anspielung ignorierten wir einfach dezent.
Die Spenden, die ich gesammelt habe, werde ich über Father Lawrence verteilen lassen, sonst steht das ganze Dorf vor unserer Tür und jeder möchte unser Geld. Doch zuerst wollen wir uns in den Projekten einarbeiten und nach 1- 2 Monaten die ersten Spendengelder auszahlen.
Die Kenianer sind sehr freundlich und hilfsbereit Man wird auch ab und zu von irgendjemanden angerufen, der einfach nur wissen möchte, ob alles gut bei uns ist oder ob wir irgendwelche Hilfe brauchen. Besonders Father Lawrence und Frederic sind sehr lieb und fürsorglich.

Montag, 20. September 2010

Die ersten 14 Tage

So, jetzt bin ich schon fast 2 Wochen in Sega und Thomas und ich haben uns schon richtig gut eingelebt. Die letzte Woche haben wir uns die ganzen Projekte angeschaut und einen Wochenplan erstellt. Überall wurden wir sehr herzlich empfangen und jeder würde uns am liebsten die ganze Woche lang beanspruchen, doch unser Wochenplan steht jetzt so gut wie fest.
Heute haben wir im Krankenhaus gearbeitet. Wir mussten kleine Kinder wiegen, die Kasse bedienen und die Impfpässe aktualisieren. Die kleinen afrikanischen Babys sind wirklich putzig=)
Dienstags ist office day, Wir müssen Dokumente vervielfältigen, die Bücher führen und Lawrence einfach helfen.
Mittwochs arbeiten wir in der Taubstummenschule, donnerstags wahrscheinlich in der Primary oder Secondary Girls School und freitags auf dem Feld. Ab Oktober kommt fast täglich noch Fußballtraining hinzu und samstags ein Spiel. Unsere Fußballmannschaft ist die Mädchenmannschaft der Sega Secondary Girl`s Boardingschool. Die Mädchen sind zwischen 16 und 18 Jahre und haben im letzten Jahr den 4. Platz beim Ostafrikacup belegt. Dieser große Erfolg hat der Mannschaft viele neue Trikotsätze, insgesamt sind es jetzt 7, und einen neuen sehr engagierten Trainer, Joseph, plus Co-Trainer beschert Joseph plant regelmäßig vor der Schule , d.h. um 6 Uhr , noch ein zusätzliches Lauftraining auf einen Berg, um die ohnehin schon sehr gute Kondition der Mädchen zu verbessern Zudem erwartet er, dass Thomas und ich einen Krafttrainingsplan erstellen. Wir haben uns schon einige Übungen aus diversen Büchern und Internetseiten zusammengesucht und werden sie diese Woche bei der Trainerbesprechung präsentieren. Trotz des großen Erfolgs haben noch nicht alle Mädchen eigene Fußballschuhe. Beim Training wird mit den normalen Schuhen gespielt, damit die Fußballschuhe geschont und beim Spiel verwendet werden können.

Am Freitag sind wir mit Lawrence nach Kisumu gefahren. Das erste Mal in unserem Leben fuhren wir in einem Matatu. Ein Matatu ist hier meistens ein Toyota Hiaz, in den 15 Sitze gequetscht werden. Die meisten Matatus fahren aber unter 20 Fahrgästen nicht los.
dDr Rekord bei uns waren 31 Leute plus das Wochenendgepäck von uns und der Kolpingfamilie).
Es gibt verschiedene Arten von Matatus, ältere und neuere, verbeulte und weniger verbeulte, einige haben Anschnallgurte, andere nur eine Holzbank, auch Partymatatus mit Lichtorgeln und fetten Boxen gibt es...
Neben dem Matatufahrer gibt es einen Mann, eine Art Promoter, der versucht Fahrgäste zu gewinnen und der während der Fahrt den Fahrpreis kassiert.. Diese Promotor sind natürlich total begeistert, wenn Weiße auftauchen. Schon nach kurzer Zeit ist man von einer Menge umringt, die an uns ziehen und uns zutexten.
Der Fahrpreis wird vorher ausgehandelt und ist abhänigig von dem Matatu. Eine Fahrt von Sega nach Kisumu kostet ungefähr 2 Euro.
In Kisumu regelten wir mit Lawrence ein paar Sachen und trafen uns mittags mit den anderen Deutschen. Abends gingen wir mit unseren Priestern das erste mal in eine Disco, dies war ein einmaliges und sehr lustiges Erlebnis.
Samstagmorgen sind Thomas und ich mit der Kolpingfamilie in den Kakamegaforrest gefahren. Wir organisierten uns ein Matatu, das uns direkt nach Kakamega fuhr. Unser Fahrer wählte einen Shortcut und nach nur 1.5 Stunden waren wir in Kakamega. Unsere Fahrt wurde durch alte Popmusik, wie You`re my heart von Modern Talking, die in einer unerträglichen Lautstärke aus den Lautsprechern schallte, begleitet.
Vor der Reise hatten wir uns schon eine billige Unterkunft mit warmen Duschen in einem Naturprojekt organisiert. Unser Führer holte uns in der Stadt ab und brachte uns in unsere Hütten. Nach einem kleinen selbst mitgebrachten Abendessen ging es sehr früh ins Bett, denn Sonntags standen wir um halb 4 morgens auf. Nach einem kurzen Frühstück starten wir begeleitet von unserm Führer eine 7h Wanderung durch den Regenwald. Die Wanderung war sehr anstrengend und interessant, jedoch nicht so spektakulär, wie wir sie uns vorgestellt hatten.
Gegen Abend trafen wir wieder in Sega ein, wo ein kühler Kasten Bier von Pater Lawrence auf uns wartete.=)

Unser Haus haben Thomas und ich jetzt fast soweit auf Vordermann gebracht. DasBadezimmer mit Duschkonstruktion ist so gut wie fertig und Viper hat eine Hundeleine plus Halsband, sodass wir mit ihr endlich Gassi gehen können ( vorher konnten wir sie nur in den Garten lassen, da sie aus Prinzip alle fremden Leute bespring und die Hühner reißen würde). Wir haben jetzt überall im Haus Kerzen stehen, da der Strom im Moment 3-4x am Tag ausfällt.
Fotos vom Wochenende,, ein Bericht über unseren Parish und wie wir von den Schwarzen aufgenommen werden, kommen bald. Oriti=)

Sonntag, 12. September 2010

Erste Eindrücke Teil 2

Am Donnerstag wurden wir gegen 12 Uhr wach. Wir packten weiter aus, erkundeten die Gegend, gingen mit dem Hund spazieren und besuchten Nachmittags den Markt und erledigten ein paar Einkäufe. Von allen Kenianern die wir trafen ( und davon gibt es sehr viele draußen auf der Straße) wurden wir gemustert, freundlich begrüßt.. Die kleinen Kinder liefen sogar aus Ihren Hütten, sagten ununterbrochen How are you how are you gaben uns kurz die Hand oder bewunderten unsere weißte Haut, lachten und liefen dann wieder weg, Es ist erstaunlich mit welcher Herzlichkeit man hier aufgenommen wird, Jeder heißt uns hier willkommen und freut sich, dass wir hier sind. Da hier im Moment die kleine Regenzeit ist, regnet es ein bis zweimal am Tag. Innerhalb von einer Stunde wird der Himmel schwarz und es fängt richtig an zu schütten.
Am Freitag sind wir morgens mit der Kolpingfamilie zusammen nach Uradi gefahren. Lawrence der für 2 Tage in Nairobi ist, hatte uns einen Fahrer organisiert der uns 9 für insgesamt 15 Euro nach Uradi fuhr, Mit einer 30 minütigen Verspätung traf unser Fahrzeug, ein uralter Toyota Hillux, endlich ein. 2 stiegen vorne ins Fahrerhaus und wir andern 7 nahmen auf der Ladefläche platz. Als der Wagen endlich losfuhr, bewegten sich alle Teile auf der Ladefläche, die teilweise nur mit Seilen und Ketten zusammengehalten wurden, in verschieden Richtungen. Nachdem wir zweimal stecken geblieben sind und einmal den Wagen anschieben mussten, weil dieser einfach so ausgegangen war, erreichten wir nach knapp 2 Stunden endlich Uradi ( auf dem Rückweg brauchten wir in der Dunkelheit mit Father Ben nur 50 min). In Uradi angekommen trafen wir Eileen und Christina und besuchten alle zusammen eine Schule und einen Kindergarten. Auf dem Schulgelände fingen sich die kleinen Kinder an zu streiten wer uns an der Hand halten durfte. Unser weiße Hautfarbe war auch hier absolut auffallend und interessant für die Kinder. Eins sagte sogar zu mir: du bist ja gar nicht kalt, obwohl deine Haut weiß ist. Absolutes Highlit waren meine hellen Arm- und Beinhaare. Zurück auf dem Kirchengelände gab es Mittagessen in Uradi. Ich aß nix, da ich wegen einer kleinen Magenverstimmung fast die ganze Nacht auf dem Klo verbracht habe. Nach dem Mittagessen pflanzten wir Bäume und bauten aus Holz, dass wir vorher mit Macheten gehackt hatten, einen Zaun, der die Ziegen davon abhalten soll die Bäume zu fressen. Nach dem Abendessen fuhr Ben uns in seinem neuen Hillux wieder nach Hause. Zu 13. befanden wir uns auf dem Pick-up, der eig nur für 6 Leute vorgesehen ist.
Am Samstag morgen standen wir um 5.30 Uhr auf um mit der Kolpingfamilie zusammen am Charity Walk teilzunehmen. Über 1000 Leute nahmen an dieser Veranstaltung teil. Das Geld wurde für einen neuen Schlafsaal der Mädchenschule gesammelt.
Mittags fuhren wir mit der Uradigruppe nach Kisumu( durch Ugunja und Luanda).
Wir kauften unter anderem einen Kasten Bier für die ganze Gruppe für 20 Euro ( die Regierung hat sich überlegt Bier sehr teuer zu machen, damit die Leute nicht viel trinken. Eine kleine Flasche Schnaps bekommt man jedoch schon ab 1.50).
Heute morgen (Sonntag) war unsere erste richtige afrikanische Messe. Um 5.30 mussten wir aufstehen, damit wir pünktlich um 7 in der Kirche waren ( Frühstück dauert hier mit 9 Leuten eine Stunde (inkl Spülen). Da Lawrence gestern Abend noch in Nairobi war, fiel gestern die Jugendmesse aus. Das heißt es wurden 2 Messen in einer gefeiert. Deshalb war die Kirche mehr als überfüllt. Es wurden ca. 25 Bänke vor der Kirche noch aufgebaut damit jeder einen Platz bekommen konnte. Die Messe hier ist wesentlich lebendiger als in Deutschland. So gibt es z.b. 20 kleine Mädchen und Jungs, die fast die ganze Messe nur tanzen. Nach 2.5h Gottesdienst wurden wir am Ende der Gemeinde vorgestellt. Lawrence meinte gestern noch zu uns wir sollen irgendwas deutsches machen.Deshalb spielte ich auf dem Saxophon (alle dachten es sei eine komische Flöte) "Danke für diesen Guten Morgen" und die anderen sangen dazu. Die Kenianer waren total begeistert von unser Begrüßung, weil wir uns teilweise sogar auf Luo vorstellten,. Nach der Messe gaben wir der halben Gemeinde die Hand und jeder sagte unseren Namen auf Luo ( Ich heiße hier Mo Othiambo).
So jetzt muss ich zum Mittagessen, Macht es gut... Mo=)

Erste Eindrücke Teil 1

Nach einem relativ emotionalen Abschied, der für mich schon am Freitag begonnen hatte, ging es am Dienstag endlich nach Kenia.
Mit einer einstündigen Verspätung hoben wir um 16 Uhr Richtung Kairo ab und nach einem kurzen Aufenthalt ging es wieder mit Egypt Air weiter nach Nairobi. Beide Flüge waren bis auf das Unterhaltungsprogramm sehr angenehm, da Thomas und ich immer sitze am Notausgang hatten.
In Nairobi angekommen, mussten wir, nachdem wir die Einreiseerlaubnisse ausgefüllt und abgegeben hatten und unser Gepäck ( Ich hatte mit dem Handgepäck zusammen 62kg), den Flughafen wechseln. Dies war jedoch kein Problem, da der International und der Domestic Airport direkt nebeneinander liegen. Nach 4 Stunden ging es dann mit einer kleinen alten deutschen Maschine weiter nach Kisumu. Der Flug dauerte nur 45min und wir landeten pünktlich um viertel nach 8 morgens. Das Flugzeug hielt einfach irgendwo auf der Landebahn und alle mussten durch die Nottreppe das Flugzeug verlassen und einmal quer über die Landebahn laufen. Ein Flughafengebäude mit einem Gepäckband oder ähnlichem gab es nicht. Unser Gepäck wurde einfach auf eine Wiese gelegt und jeder nahm sich seine Koffer. Als alle endlich ihr Gepäck hatten, passierten wir einen 2m hohen Gartenzaun, der den Flughafen von der Straße trennt, und sahen Father Ben ( Uradi) und Father Matthew (Lwak), die schon auf uns warteten. Wir fuhren gemeinsam in das Zentrum Kisumu`s und trafen dort endlich unseren Father, Father Lawrence und Father Clement.Lawrence. Lawrence ist 35 Jahre alt ( so genau weiß er das auch nicht) und ein sehr lustiger und freundlicher Mann.
Er holte uns in seinem Peugeot 405 GL ab, der älter ist als er selbst.
Da der Kofferraum nur wenn man Glück hat aufgeht, mussten wir unsere 4 Koffer 2 Saxophone und 2 Rucksäcke durch die Rückbank in den Kofferraum hieven. Nachdem dies erledigt war, fuhren wir alle in das Restaurant Green Garden und aßen dort sehr lecker zu Mittag. Der besagte Peugeot ging nach 3 Versuchen endlich an und setzte sich mit einem unglaublichen Lärm in Bewegung. Alle Anzeigen in diesem Wagen funktionieren nicht mehr und jegliche Sonderausstattungen wie Lüftung und Radio wurden ausgebaut. Das wichtigste, die Hupe funktioniert jedoch. Da die Vorderachse des Peugeots kaputt ist musste Lawrence immer halb links einschlagen um geradeaus zu fahren. Nach einem kurzen Stopp in einem großen Einkaufszentrum ging es endlich nach Sega. Die Straße von Kisumu nach Sega ist zwar weitestgehend geteert, jedoch voll mit Schlaglöchern. Es wird Rechts und Links überholt und ununterbrochen gehupt. Ein Schlagloch war sogar so tief, dass der Wagen komplett verschwand.
Nach einer 90 minütigen Fahrt erreichten wir endlich nachmittags um halb 5 Sega.
Unser Haus liegt auf dem Parish, welches aus der Kirche und knapp 10 Häusern besteht.
Unser Haus besteht aus einem großen Wohnzimmer mit Sofa und 2 Sesseln. 3 Schlafzimmern und einem Badezimmer. Die Lampen funktionieren im Moment nur in unseren Zimmern und im Wohnzimmer. Geduscht ( eine richtige Dusche gibt es nicht sondern nur ein Wasserhahn unter den man sich wäscht) wurde bei Kerzenschein.
In dem einem Schlafzimmer wohnt im Moment Michael. Michael ist ein der einzige deutsche Junge einer 7 köpfigen ca gleichaltrigen Gruppe der Kolpingfamilie, die hier noch 3 Wochen in Sega sein werden.
In unserm Garten ist der Hundezwinger ( ein ca 2x1.50 großes Gehege mit Hundehütte), in dem Viper unsere deutsche Schäferhündin lebt. Viper ist total verspielt und lieb, jedoch bellt sie ununterbrochen. Wie fast alle Hunde hier ist Viper ein Universaleater und bekommt daher immer die Essensreste.
Am ende des Gartens ist ein kleines Haus in dem der nette Missionar Frederic wohnt. Frederic ist total begeistert von unserem Subwoofer und kommt oft zu uns rüber um mit uns R&B und Hip-Hop zu hören.Nach dem ersten gemeinsamen Essen und der Übergabe der Gastgeschenke, über die sich Lawrence sehr freute gingen Thomas und Ich sehr früh ins Bett.

Dienstag, 17. August 2010

SPENDEN

Wer das Projekt in Kenia unterstützen möchte, kann dies gerne durch Spenden.
Ich habe extra für diesen Zweck ein Konto bei der Deutschen Bank eingerichtet.
Die Spenden fließen  in die Gemeinde vor Ort  und alle  Investitionen werden mit dem Pfarrer  abgesprochen.

Ich freue mich über Eure Unterstützung.
Vielen Dank!

Moritz Sprenker
Deutsche Bank
Kontonummer-0995357
Bankleitzahl: 380 700 24
Stichwort: Sega / Name