Am Donnerstag wurden wir gegen 12 Uhr wach. Wir packten weiter aus, erkundeten die Gegend, gingen mit dem Hund spazieren und besuchten Nachmittags den Markt und erledigten ein paar Einkäufe. Von allen Kenianern die wir trafen ( und davon gibt es sehr viele draußen auf der Straße) wurden wir gemustert, freundlich begrüßt.. Die kleinen Kinder liefen sogar aus Ihren Hütten, sagten ununterbrochen How are you how are you gaben uns kurz die Hand oder bewunderten unsere weißte Haut, lachten und liefen dann wieder weg, Es ist erstaunlich mit welcher Herzlichkeit man hier aufgenommen wird, Jeder heißt uns hier willkommen und freut sich, dass wir hier sind. Da hier im Moment die kleine Regenzeit ist, regnet es ein bis zweimal am Tag. Innerhalb von einer Stunde wird der Himmel schwarz und es fängt richtig an zu schütten.
Am Freitag sind wir morgens mit der Kolpingfamilie zusammen nach Uradi gefahren. Lawrence der für 2 Tage in Nairobi ist, hatte uns einen Fahrer organisiert der uns 9 für insgesamt 15 Euro nach Uradi fuhr, Mit einer 30 minütigen Verspätung traf unser Fahrzeug, ein uralter Toyota Hillux, endlich ein. 2 stiegen vorne ins Fahrerhaus und wir andern 7 nahmen auf der Ladefläche platz. Als der Wagen endlich losfuhr, bewegten sich alle Teile auf der Ladefläche, die teilweise nur mit Seilen und Ketten zusammengehalten wurden, in verschieden Richtungen. Nachdem wir zweimal stecken geblieben sind und einmal den Wagen anschieben mussten, weil dieser einfach so ausgegangen war, erreichten wir nach knapp 2 Stunden endlich Uradi ( auf dem Rückweg brauchten wir in der Dunkelheit mit Father Ben nur 50 min). In Uradi angekommen trafen wir Eileen und Christina und besuchten alle zusammen eine Schule und einen Kindergarten. Auf dem Schulgelände fingen sich die kleinen Kinder an zu streiten wer uns an der Hand halten durfte. Unser weiße Hautfarbe war auch hier absolut auffallend und interessant für die Kinder. Eins sagte sogar zu mir: du bist ja gar nicht kalt, obwohl deine Haut weiß ist. Absolutes Highlit waren meine hellen Arm- und Beinhaare. Zurück auf dem Kirchengelände gab es Mittagessen in Uradi. Ich aß nix, da ich wegen einer kleinen Magenverstimmung fast die ganze Nacht auf dem Klo verbracht habe. Nach dem Mittagessen pflanzten wir Bäume und bauten aus Holz, dass wir vorher mit Macheten gehackt hatten, einen Zaun, der die Ziegen davon abhalten soll die Bäume zu fressen. Nach dem Abendessen fuhr Ben uns in seinem neuen Hillux wieder nach Hause. Zu 13. befanden wir uns auf dem Pick-up, der eig nur für 6 Leute vorgesehen ist.
Am Samstag morgen standen wir um 5.30 Uhr auf um mit der Kolpingfamilie zusammen am Charity Walk teilzunehmen. Über 1000 Leute nahmen an dieser Veranstaltung teil. Das Geld wurde für einen neuen Schlafsaal der Mädchenschule gesammelt.
Mittags fuhren wir mit der Uradigruppe nach Kisumu( durch Ugunja und Luanda).
Wir kauften unter anderem einen Kasten Bier für die ganze Gruppe für 20 Euro ( die Regierung hat sich überlegt Bier sehr teuer zu machen, damit die Leute nicht viel trinken. Eine kleine Flasche Schnaps bekommt man jedoch schon ab 1.50).
Heute morgen (Sonntag) war unsere erste richtige afrikanische Messe. Um 5.30 mussten wir aufstehen, damit wir pünktlich um 7 in der Kirche waren ( Frühstück dauert hier mit 9 Leuten eine Stunde (inkl Spülen). Da Lawrence gestern Abend noch in Nairobi war, fiel gestern die Jugendmesse aus. Das heißt es wurden 2 Messen in einer gefeiert. Deshalb war die Kirche mehr als überfüllt. Es wurden ca. 25 Bänke vor der Kirche noch aufgebaut damit jeder einen Platz bekommen konnte. Die Messe hier ist wesentlich lebendiger als in Deutschland. So gibt es z.b. 20 kleine Mädchen und Jungs, die fast die ganze Messe nur tanzen. Nach 2.5h Gottesdienst wurden wir am Ende der Gemeinde vorgestellt. Lawrence meinte gestern noch zu uns wir sollen irgendwas deutsches machen.Deshalb spielte ich auf dem Saxophon (alle dachten es sei eine komische Flöte) "Danke für diesen Guten Morgen" und die anderen sangen dazu. Die Kenianer waren total begeistert von unser Begrüßung, weil wir uns teilweise sogar auf Luo vorstellten,. Nach der Messe gaben wir der halben Gemeinde die Hand und jeder sagte unseren Namen auf Luo ( Ich heiße hier Mo Othiambo).
So jetzt muss ich zum Mittagessen, Macht es gut... Mo=)
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