Nach einem relativ emotionalen Abschied, der für mich schon am Freitag begonnen hatte, ging es am Dienstag endlich nach Kenia.
Mit einer einstündigen Verspätung hoben wir um 16 Uhr Richtung Kairo ab und nach einem kurzen Aufenthalt ging es wieder mit Egypt Air weiter nach Nairobi. Beide Flüge waren bis auf das Unterhaltungsprogramm sehr angenehm, da Thomas und ich immer sitze am Notausgang hatten.
In Nairobi angekommen, mussten wir, nachdem wir die Einreiseerlaubnisse ausgefüllt und abgegeben hatten und unser Gepäck ( Ich hatte mit dem Handgepäck zusammen 62kg), den Flughafen wechseln. Dies war jedoch kein Problem, da der International und der Domestic Airport direkt nebeneinander liegen. Nach 4 Stunden ging es dann mit einer kleinen alten deutschen Maschine weiter nach Kisumu. Der Flug dauerte nur 45min und wir landeten pünktlich um viertel nach 8 morgens. Das Flugzeug hielt einfach irgendwo auf der Landebahn und alle mussten durch die Nottreppe das Flugzeug verlassen und einmal quer über die Landebahn laufen. Ein Flughafengebäude mit einem Gepäckband oder ähnlichem gab es nicht. Unser Gepäck wurde einfach auf eine Wiese gelegt und jeder nahm sich seine Koffer. Als alle endlich ihr Gepäck hatten, passierten wir einen 2m hohen Gartenzaun, der den Flughafen von der Straße trennt, und sahen Father Ben ( Uradi) und Father Matthew (Lwak), die schon auf uns warteten. Wir fuhren gemeinsam in das Zentrum Kisumu`s und trafen dort endlich unseren Father, Father Lawrence und Father Clement.Lawrence. Lawrence ist 35 Jahre alt ( so genau weiß er das auch nicht) und ein sehr lustiger und freundlicher Mann.
Er holte uns in seinem Peugeot 405 GL ab, der älter ist als er selbst.
Da der Kofferraum nur wenn man Glück hat aufgeht, mussten wir unsere 4 Koffer 2 Saxophone und 2 Rucksäcke durch die Rückbank in den Kofferraum hieven. Nachdem dies erledigt war, fuhren wir alle in das Restaurant Green Garden und aßen dort sehr lecker zu Mittag. Der besagte Peugeot ging nach 3 Versuchen endlich an und setzte sich mit einem unglaublichen Lärm in Bewegung. Alle Anzeigen in diesem Wagen funktionieren nicht mehr und jegliche Sonderausstattungen wie Lüftung und Radio wurden ausgebaut. Das wichtigste, die Hupe funktioniert jedoch. Da die Vorderachse des Peugeots kaputt ist musste Lawrence immer halb links einschlagen um geradeaus zu fahren. Nach einem kurzen Stopp in einem großen Einkaufszentrum ging es endlich nach Sega. Die Straße von Kisumu nach Sega ist zwar weitestgehend geteert, jedoch voll mit Schlaglöchern. Es wird Rechts und Links überholt und ununterbrochen gehupt. Ein Schlagloch war sogar so tief, dass der Wagen komplett verschwand.
Nach einer 90 minütigen Fahrt erreichten wir endlich nachmittags um halb 5 Sega.
Unser Haus liegt auf dem Parish, welches aus der Kirche und knapp 10 Häusern besteht.
Unser Haus besteht aus einem großen Wohnzimmer mit Sofa und 2 Sesseln. 3 Schlafzimmern und einem Badezimmer. Die Lampen funktionieren im Moment nur in unseren Zimmern und im Wohnzimmer. Geduscht ( eine richtige Dusche gibt es nicht sondern nur ein Wasserhahn unter den man sich wäscht) wurde bei Kerzenschein.
In dem einem Schlafzimmer wohnt im Moment Michael. Michael ist ein der einzige deutsche Junge einer 7 köpfigen ca gleichaltrigen Gruppe der Kolpingfamilie, die hier noch 3 Wochen in Sega sein werden.
In unserm Garten ist der Hundezwinger ( ein ca 2x1.50 großes Gehege mit Hundehütte), in dem Viper unsere deutsche Schäferhündin lebt. Viper ist total verspielt und lieb, jedoch bellt sie ununterbrochen. Wie fast alle Hunde hier ist Viper ein Universaleater und bekommt daher immer die Essensreste.
Am ende des Gartens ist ein kleines Haus in dem der nette Missionar Frederic wohnt. Frederic ist total begeistert von unserem Subwoofer und kommt oft zu uns rüber um mit uns R&B und Hip-Hop zu hören.Nach dem ersten gemeinsamen Essen und der Übergabe der Gastgeschenke, über die sich Lawrence sehr freute gingen Thomas und Ich sehr früh ins Bett.
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